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Dienstag, 1. März 2016

Auszug eines Interviews: "Mein unglaubliches Leben..."

Auszug eines Interviews:

Ich habe ein unglaubliches Leben bis jetzt hinter mir, in dem es wie bei allen Menschen Höhen und Tiefen gab. Mit meiner Familie und meinen Freunden habe ich viele schöne Stunden erlebt. Wir waren zusammen in Urlaub, haben gefeiert und den Alltag miteinander geteilt. Auch traurige Ereignisse gab es natürlich. Die mein Leben schon früh bestimmten. Alles, was ich in den Jahren erlebt habe, hat mich geprägt und hat meine Persönlichkeit, mein Verhalten und meine Gewohnheiten beeinflusst.

Diese hab ich in meinem 1 Buch über KREBS „Mein unglaubliches Leben mit der Diagnose Krebs“ versucht weiter zu geben und möchte so anderen Menschen Mut machen - denn als ich an KREBS erkrankte, fand ich kein solches Buch, keine Schrift oder sonst irgendeine nützliche Information.

Dieses Buch soll nun meine ganze Geschichte erzählen und vielleicht dem einen oder anderen Betroffenen Mut machen. Auch wenn sich viele Dinge im Leben nicht verstehen lassen - irgendwann kommt der Tag, an dem man weiß wieso dieses oder jenes geschehen ist.

Interview mit Martin Cunow:

Martin, Du hast den Krebs überwunden. Was hat sich in Deinem leben in Bezug auf Deine Umwelt verändert?

Also nach meinem 3. Krebs hat sich leider sehr viel geändert. Durch die Symptome, an denen ich teilweise immer noch leide, fällt es mir schwer mich im Alltag zu Bewegen und zu Recht zu kommen. Öffentliche Verkehrsmittel kann ich nicht ohne Begleitperson benutzen, das macht mich doch oft von anderen abhängig. Auch das Wetter macht mir schwer zu schaffen. Wenn es regnet, schneit oder glatt ist, ist meine Mobilität sehr eingeschränkt, denn ohne meinen Rollator kann ich nicht laufen.

Gibt es viele Dinge, die Dir heute wichtiger sind als früher?

Also sehr wichtig, klar, dass ich gesund bleibe und deswegen tue ich alles was möglich ist. Doch leider wissen die Ärzte noch immer nicht warum ich neurologische Ausfälle habe und können die zurückgebliebenen Neurologischen Symptome nicht behandeln.
Am wichtigsten ist mir die Zeit, die ich mit meiner Tochter verbringe und ihr Glück liegt mir mehr als alles andere am Herzen.
Ich selbst habe erlebt, daß Menschen sich zurückziehen, wenn sie von einer schweren Krankheit oder einem furchtbaren Ereignis erfahren, so wie bei mir.

Wie Reagierten die Menschen in deinem weiteren Umfeld, als sie von deiner Diagnose erfuhren?

Für viele war es ein Schock. Besonders als ich meinen 1. Krebs hatte mit 20 Jahren. Viele meiner Freunde, im gleichen Alter, konnten nur schwer oder gar nicht damit umgehen. Meine Eltern unterstützen mich von Anfang an. Seit meinem 3. Krebs habe ich erfreulicherweise auch wieder mit einigen alten Freunden Kontakt.

Auf Seite 28 sprichst Du von Menschen, die sich abwenden… hast du selbst solche Erfahrungen gemacht und wie machte sich das bemerkbar. Wie bist du damit umgegangen?

Das meinte ich mit meinen Freunden. Der Umgang damit war die ersten zwei Tage sehr schwer, wenn sich die Freunde von einem abwenden. Aber ich verstand Sie nach kurzer Zeit, da Sie mit der Situation in ihrem Alter noch nicht umgehen konnten. Ich machte Ihnen keinen Vorwurf und lernte schnell damit umzugehen und ich auch fand neue Freunde. Wie bereits erwähnt, habe ich heute wieder Kontakt zu einigen sehr guten alten (und WICHTIGEN) Freunden.

Oft hört man, daß sich manche Menschen der Religion zuwenden um solche schweren Krankheiten zu überstehen. Gab es etwas Spirituelles oder Religion, die auch Dir in besonders dunklen Stunden geholfen haben?

Um ganz ehrlich zu sein, glaube ich nicht Wirklich an so was. Aber nach meinem ersten Krebs lernte ich einer Kur eine junge Frau kennen, die mir ein Engelsbuch und Engelskarten zu meinen damaligen Geburtstag schenkte. Das hatte ich bei meinen weiteren Schicksalsschlägen immer dabei und so gaben das Buch und die Karten mir das Gefühl, alles wird gut. Und meine Tante schenkte mir bei meinem 3. Krebs eine „Kuschelmaus als Engel“ ,die sagt wenn man drauf drückt: „Ich bin dein Schutzengel... Ich bin immer für Dich da... Aber irgendwann hab ich die Schnauze voll Dich immer aus der Scheiße zu holen !

Du schreibst über die Beziehung zu deiner Tochter. Wie genau wirkte sich der Krebs auf die Beziehung aus?

Meine Tochter ist mein ein und alles. Schon nach der ersten Chemotherapie sagten die Ärzte, ich könnte evtl. keine Kinder zeugen. Sie half mir den 2. Krebs durchzustehen, denn Sie war wie ein Wunder zu der Zeit, als ich dachte niemals eigene Kinder zu bekommen.

Die meisten Menschen leben gesundheitsbewußter durch Ernährung oder Sport, nachdem sie eine schwere Krankheit überwunden habe?

Also, durch die Stammzellentherapie durfte ich nur bestimmte Sachen essen während eines ganzen Jahres. Sport ! Naja, die Krebstherapie zehrte sehr an mir, aber durch Physiotherapie (Krankengymnastik) baute der Körber nicht völlig ab und war und ist bis heute natürlich sehr, sehr WICHTIG. Ich gehe daher heute noch, regelmäßig zwei Mal pro Woche zur Physiotherapie.

Was machst Du heute, wie sieht dein Alltag aus, was ist Dir besonders wichtig?

Ich versuche, so gut es geht, mein Leben zu meistern. Wenn möglich bin ich viel unter Menschen in meiner  (Cafe Chaos), die einer guten Freundin gehört. Oder ich versuche mit Freunden (Begleitperson) in den Zoo zu gehen oder jetzt im März und Juni zu Bülent Ceylan. In den Ferien die Zeit mit meiner Tochter zu verbringen, ist mir ganz besonders wichtig.

Ansonsten bastle ich gerne weiter an meinen Webpräsenzen, betreibe Ahnenforschung oder male Bilder. Irgendetwas finde ich immer :) Ach ja! Die regelmäßige Krankengymnastik, denn ich hoffe immer noch, daß sich mein Zustand bessert !!!

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